SK-BLOG

INFORMATIONEN RUND UM DAS THEMA NETWORK PERFORMANCE

WLAN 802.11ac Wave2 richtig messen!

17. Nov. 2016 - Stefan Klotzbücher

Mit welchem WLAN Adapter soll ich 802.11ac messen?

802.11ac Wave2 bietet die Möglichkeit mit Datenübertragungsraten von bis zu 3466MBps zu übertragen. Diese Geschwindigkeit ist jedoch nur in der Theorie vorhanden. Da mehrere technische Voraussetzungen bei den Access Points und den Clients vorhanden sein müssen. So benötigen beide Geräte Empfangs- und Sende Einheiten mit jeweils vier Antennen. Die Hersteller von AP’s bringen diese Geräte seit einigen Monaten auf den Markt. Bei den Netzwerk Interface Karten ist die maximale Anzahl der Antennen im Moment bei drei (Broadcom). Dies wird sich auch kurzfristig nicht verändern. Schaut man sich den MCS Index für 802.11ac an, ist die Kanalbreite ein weiterer wichtiger Punkt. Diese ist max. bei 160MHz und geht über 80MHz, 40MHz runter auf 20MHz Kanalbreite. Da die Anzahl der verfügbaren Kanäle bei 160MHz und 80MHz sehr gering wird, werden anspruchsvolle Applikationen und Netze mit hoher Dichte, wohl mit 40MHz oder 20MHz Breite arbeiten. Somit geht man von einer max. Datenrate von 600MBps in der Praxis aus.

Da die Management Frames laut 802.11 immer auf der niedrigsten verfügbaren Datenrate gesendet werden, also 6,5Mbps, können schon WLAN-Karten mit einer Antenne, die 802.11ac unterstützen, diese Packete empfangen. Und damit auch messen. Solang keine Änderung für die minimale Datenrate am AP vorgenommen wird, kann jede AC fähige WLAN Karte für Messungen verwendet werden.

Möchte man die Daten im Packet analysieren, also den Payload. Muss die WLAN Karte am Messgerät die gleichen technischen Voraussetzungen haben, wie die Karte am Client, der analysiert werden soll. Also im Moment maximal drei Antennen. Das gilt auch für Verbindungstests, mit den entsprechenden AP, auf diesen Datenraten.

Bei Messgeräten wie dem Netscout AirCheck2 und der AirMagnet (AM/C1097) ist diese Möglichkeit geben. Daher eignen Sie sich für eine komplette Paket Analyse der heute eingesetzten WLAN Endgeräte.




802.11ac Planung und Design – Kapazität

20. Jul. 2016 - Stefan Klotzbücher

Wie viele WLAN-Clients können an einem AP betreiben werden?

Schaut man in Datenblättern von AP, findet man Zahlen von bis zu 200 Clients. Diese 200 Endgeräte können von einem AP verwaltet werden und er hat genügend CPU und Speicher, um eine Datenübertragung sicher zu stellen. Welche maximale Datenrate bzw. Übertragungsrate (Throughput) kann dabei erreicht werden? Die Antwort auf diese wohl entscheidende Frage ist in den Datenblättern nicht zu finden.

802.11ac WLAN Technologie verwendet das CSMA/CA Verfahren. Dabei kann jeweils nur ein Device auf einer Frequenz (Kanal) senden. Ist die Frequenz durch eine Datenübertragung belegt, müssen alle andern Geräte auf dieser Frequenz warten. Nachdem die Datenübertragung beendet ist, entschiedet das Zugriffsverfahren, welches Gerät als nächstes senden kann. Daher muss ein WLAN-VoIP Telefon eventuell lange waren, bis es an der Reihe ist. Bei Echtzeit Applikation kann dies zu großen Problemen führen. Da eine Übertragungspause vom mehr als 100ms als störend empfunden wird.

Somit ist die Frage nach der max. Anzahl von Clients pro AP, eine Frage nach den Applikationen. Will man ein WLAN Netzwerke richtig zu dimensionieren, müssen die Applikationen bekannt sein, die übertagen werden sollen.

Dabei werden drei Kategorien beschrieben. Daten-Applikationen, Echtzeit-Applikationen und Bi-Direktionale Echtzeit Applikationen. Ein Beispiel für Echtzeit-Applikationen sind Video Streams. Wobei VoIP oder Video Konferenzen Bi-Direktionale Echtzeit-Applikationen sind.

Eine grobe Festlegung der Clients pro AP kann über diese Kategorien erfolgen. So sind für Bi-Direktionale Echtzeit Applikationen 5-8 Clients pro AP oft das Maximum.

Daher legt man bei einer guten WLAN Planung, die zu übertragenden Applikationen erst fest. Dann kann man an die Dimensionierung gehen. Wobei oftmals zu wenige APs geplant werden. Da Kosten eine große Rolle spielen. Jedoch aus den vergangenen Jahren die Abdeckung als Haupt Kriterium für die Dimensionierung gesehen wurde.




802.11ac Planung und Design – Signalstärke

06. Jul. 2016 - Stefan Klotzbücher

Erfolgreiche Planung von 802.11ac WLAN Netzen!

Den WLAN Standard 802.11ac richtig zu Planen fordert sowohl WLAN Kenntnisse, als auch entsprechende Werkzeuge.

Hohe Übertragungsraten im WLAN sind möglich, wenn das WLAN Design stimmt. Wobei Datenraten von 6,9 GBit/s wohl nicht realistisch sind. Für dies Datenrate benötigt man u.a. 8 Antennen am AP und am Client. Dies wird auf absehbare Zeit technisch nicht realisierbar sein. Daher sollte man von einer Datenrate bis max. 800 Mbit/s ausgehen. Dafür ist jedoch eine gute Signalqualität notwendig. Die geforderte Signalstärke muss besser als ca. -55dB sein, SNR (Signal to Noise Ratio) besser als 25dB. Abhängig von der geforderten Anwendung können diese Kriterien noch schärfer ausfallen.

Abhängig von der Applikation, die über das WLAN übertragen wird, kann die Anzahl der Clients pro AP sehr gering sein. Weitere informatioen finden Sie im Beitrag Die richtige Anzahl von 802.11ac APs. Bei einer hohen Anzahl an eingesetzten WLAN-Clients und einer geringen Anzahl „erlaubter“ Clients pro AP, kann eine 802.11ac Planung schnell komplex werden. Da eine gute Signalstärke auf einem Kanal oft hohe Interferenzen zur Folge hat. Daher ist es wichtig die Verteilung der Kanäle sorgfältig zu planen. Wobei eine Planung Software dies automatisch machen kann. Diese Kanalplanung dem WLAN Controller zu überlassen wird von viele Hersteller empfohlen.

Diese automatisiere Kanalwahl über den WLAN-Controller kann zu guten Ergebnissen führen. Dafür muss der Standort aller AP richtig gewählt werden. Ansonsten kann eine schwache Signalstärke in Bereichen des WLANs die fatale Folge sein. Diese kann nur durch eine aufwendige Nachplanung und Nachinstallation von weiteren APs korrigiert werden.

Planungssoftware für Gebäude und Außenanlagen können helfen diese Fehler zu vermeiden. Bei WiFi-Netzwerken mit vielen Endgeräte sind sie praktisch ein Muss. Wie diese Unterstützung erfolgt werde ich in einem späteren Beitrag zeigen.